Während die grundlegende Versorgung mit städtischen Leistungen wie Bildung, Umwelt, Gesundheit, öffentlichem Verkehr und Kultur für alle Bürger Berlins durch den aktuellen Sparzwang gefährdet ist, soll dennoch inmitten dieser Krise ein neues Stadion gebaut werden, dessen explodierende Kosten den Haushalt noch weiter belasten werden und dessen Nutzen in keinem Verhältnis zu den Kosten steht.
Vom Neubau des Stadions – angeblich unter der Prämisse der „Inklusion“ – profitiert aber nur der Spitzensport. Der Neubau soll ein 2. und 3. Liga taugliches Fußball-Stadion mit VIP-Lounges, Veranstaltungsräumen und mehr Fernsehübertragungsoptionen schaffen: Alles rein kommerziell relevante Neuerungen auf Kosten der Steuerzahler, die letztlich nur der Kommerzialisierung des Fußballs und großen Events zugutekommen. Ein nennenswerter Nutzen für Inklusionssport, Breitensport, Kinder und Jugendliche entsteht nicht – im Gegenteil – der wichtige Ausbau des Sportparks (3. BA) ist weiterhin im Haushalt nicht gesichert.
Es ist nicht mehr tragbar, dass Fußball-Stadien weiterhin vom knappen Landeshaushalt bezahlt werden sollen, während es in Berlins Schulen hineinregnet, die S-Bahnen täglich stecken bleiben und jetzt sogar bei lebenswichtigen Einrichtungen wie Polizei und Feuerwehr gespart werden soll.
Der Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses hat heute mit den Stimmen der großen Koalition leider eine fatale Fehlentscheidung getroffen. Anstatt auf die prekäre Haushaltslage zu reagieren und die wenigen finanziellen Mittel weitsichtig wie sozialverträglich zu verteilen, soll ein Fußball-Stadion gebaut werden.
CDU und SPD spalten mit ihrer Entscheidung die Berliner Bevölkerung, lassen wie schon zu oft die Jungen und Schwachen im Stich.