Senatsverwaltung befeuert die Krisen Berlins

von | Mai 22, 2024 | Aktuelles, Presse

Die Bürgerinitiative Jahnsportpark begrüßt die vorsichtigen Schritte in die richtige Richtung: Der Erhalt von Lichtmasten und der Sportwiese, zwei zentralen Forderungen der Bürgerinitiative, wurden von den Planer*innen aufgenommen.

Aber die vorsichtigen Schritte in die richtige Richtung täuschen nicht über das zentrale Problem hinweg: Die Senatsverwaltung ist mit dem Abriss und Neubau des Stadions auf dem Holzweg.

Berlin muss laut aktueller Steuerschätzung für 2024/2025 mit 362 Millionen Euro weniger rechnen und auch im Bezirk Pankow zeichnen sich gravierende Einschnitte ab.

Dennoch möchte die Senatsvewaltung für hunderte Mio Euro ein Fussball-Stadion mit 20.000 Sitzplätzen abreissen um es durch ein gleichgroßes Stadion mit 20.000 Sitzplätzen zu ersetzen.

Finanziell wie ökologisch sind Abriss und Neubau ein Irrweg. Tausende LKW Ladungen mit Abrisss- und Kriegsschutt werden durch die Stadt gefahren, beim Neubau wird Material verbaut, das viele tausend Tonnen CO2 verbraucht hat.

Hier fehlt jedes Augenmaß – der vorgeschobene Inklusionsgedanke „Design for All“ wird auf den Kopf gestellt. Ernstgemeinte Inklusion würde im Bestand geschaffen und nicht durch sinnlosen Abriss, ernstgemeinte Inklusion würde Partikularinteressen nicht gegen das Wohl aller ausspielen.

Auch der Umgang mit dem Stadtklima lässt keine Verantwortung für die Zukunft erkennen. In einer ohnehin schon belasteten Innenstadtlage – im Kiez gibt es weit überdurchschnittlich oft Tropennächte – setzt die Senatsverwaltung auf weitere Versiegelung mit Beton und Kunststoff-Plätzen. Die geplante Fassadenbegrünung bleibt in diesem Kontext allein ein Feigenblatt.

Laut Senatsverwaltung besteht bei der Sportwiese ein Zielkonflikt zwischen Sport und Klima. Wir sagen: Nein, es besteht ein Zielkonflikt zwischen organisiertem Sport und Klima. Die Auflösung dieses Zielkonflikts ist die Wiese in ihrer heutigen Form und Größe, ohne zusätzliche Kosten!

Die Bürgerinitiative Jahnsportpark wird auch weiterhin die Probleme ansprechen und lässt sich nicht durch bunte Bilder oder Nachhaltigkeits-Narrative blenden.

Politik und Verwaltung haben noch Möglichkeiten die Planungen in die richtige Richtung zu bewegen, dafür ist aber ein Umsteuern nötig: für einen klimaneutralen Umbau des Stadions, für eine lebenswerte Welt mit Blick auf nächsten Generationen und eine weiterhin lebenswerte Stadt Berlin.

Bild: Geoportal Berlin

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