“Der Blick aus Fenstern unseres Ateliers ist auf den Park gerichtet. Über die Pflastersteine und die parkenden Autos der Cantianstraße auf das Grün der Bäume, die Sporttreibenden auf dem Rasen bis hin zum Stadion; Abends leuchten die Flutlichtmasten auf.
Während im Inneren gezeichnet wird, spielen sich vor den Scheiben Laubfall, Sturm, Regenschauer, Tagesanbruch und Sommeruntergang ab. Wolkenfronten formen sich und werden wieder aufgelöst. Blätter rascheln, im nächsten Augenblick fegen sie über die Fußballfelder. Es hagelt herrlich auf offener Fläche oder manchmal ist es auch nur der rhythmische Klang des Hockeytrainings, der wie leichter Regen gegen die Scheiben prasselt; dann legt sich der Wind und es wird still, bis auf das Zwitschern der Vögel.
Der Park begleitet mich durch alle Jahreszeiten. Er ist eine Gegenwart und ein lebendiges Gegenüber.
Wenn ich schon eine Weile sitze, die Linien auf dem Blatt zusumpfen oder das Flimmern des Bildschirms trockene Augen hinterlässt, wird aus dem Fenster geschaut; das ist dann wie Atem holen. Und wenn der Kopf zu voll ist, reichen ein paar Schritte aufs Parkgelände, um auch hier gut durchzulüften.
Beim Gedanken an die Rodung der Bäume, an Betonflächen, an Grün, das durch Parkplätze verdrängt wird und an ein mehrstöckiges Gebäude vor der Nase graut es mir.”