1825

Exerzierplatz

Bevor das heutige Gelände als Sportstätte diente, wurde es vom Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 der Preußischen Armee als Exerzierplatz genutzt, nachdem das Militär das Areal 1825 vom Vorbesitzer Wilhelm Griebenow erworben hatte. Daher erhielt der Platz auch seinen Spitznamen Exer.
1848

Platz zur Einsamen Pappel

Im Rahmen der Märzrevolution fand an der heutigen Topsstraße eine Versammlung aufständischer Berliner Arbeiter statt. Ein Gedenkstein und eine 1968 nachgepflanzte Pappel erinnern in der naturnahen Grünanlage südlich des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks daran:
„Am 26. März 1848 fand hier an der ‚Einsamen Pappel‘ die erste große Massendemonstration der Berliner Werktätigen statt. Sie forderten Beseitigung der Willkürherrschaft, Verbesserung der Löhne, Einführung der allgemeinen Schulpflicht.“
1904

Spielstätte des Fußballvereins Hertha BSC

Als der Platz am Ende des 19. Jahrhunderts mittlerweile von Wohnhäusern umbaut war, wurde die militärische Nutzung aufgegeben und ein Übungsplatz errichtet, der bis 1904 die erste Spielstätte des Fußballvereins Hertha BSC (damals: BFC Hertha 1892) war. Im Jahr 1912 kaufte die Stadt Berlin den größten Teil des Geländes und ließ es 1913 zur Spiel- und Sportanlage umbauen.
1951

Weltjugendfestspiele

1951 erfolgte anlässlich der Weltjugendfestspiele ein erneuter Umbau nach Plänen von Rudolf Ortner,[3][4] wodurch neben weiteren Spiel-, Trainings- und Wettkampfstätten auch ein Fußball- und Leichtathletikstadion mit einem Fassungsvermögen von 30.000 Zuschauern entstand. Zunächst wurde die Anlage Berliner Sportpark genannt, 1952 entschied sich der Ost-Berliner Magistrat jedoch dazu, sie zu Ehren Friedrich Ludwig Jahns, dessen Todestag in jenem Jahr zum 100. Mal begangen wurde, in Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark umzubenennen.
1984

Speerwurf-Weltrekord

Am 20. Juli 1984 erzielte Uwe Hohn mit 104,80 m einen neuen Speerwurf-Weltrekord. Erstmals wurde dabei die Marke von 100 m übertroffen. In Folge dieses legendären Wurfs wurden die Speere aus Sicherheitsgründen verändert und haben seither eine geringere Reichweite. Der Weltrekord von damals bleibt insofern ungebrochen.
1986

Neue Haupttribüne

Danach wurde das Stadion mehrmals erweitert und modernisiert. 1964 wurde eine Flutlichtanlage installiert, sechs Jahre später eine Tartanbahn. 1986/1987 wurde das Stadion komplett saniert. Dabei wurden unter anderem eine neue Haupttribüne errichtet, die Gegengerade überdacht und neue Flutlichtmasten errichtet.[5]
2015

UEFA-Champions League-Finale der Frauen

Am 14. Mai 2015 wurde im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion das UEFA-Champions League-Finale der Frauen ausgetragen.
2016

Europa-League-Qualifikation

Am 28. Juli 2016 spielte Hertha BSC in der 3. Runde der Europa-League-Qualifikation 1:0 gegen Brøndby IF aus Kopenhagen. Das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion genügte den Anforderungen der UEFA und war mit über 18.000 Zuschauern ausverkauft.

Vier Jahre später behauptete die Berliner Senatsverwaltung, dass ein Abriss des Stadions alternativlos sei.

2018

Para-Leichtathletik-EM

Im August 2018 fanden im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion die einwöchigen Para-Leichtathletik-Europameisterschaften statt. Der Senator für Inneres und Sport berichtete dazu: „Bei diesen Europameisterschaften konnte die größte Athletenteilnahme aller Zeiten an einer Para-Leichtathletik-EM verzeichnet werden. […] Die Para-Leichtathletik-EM 2018 haben rund 30.000 Zuschauende live im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion mitverfolgt. Sie konnten unter besten Wettkampfbedingungen sehr viele Rekorde und Bestleistungen erleben.“ (aus: 6. Berliner Sportbericht 2016-2018, 2.1.7)

Zwei Jahre später behauptete die Berliner Senatsverwaltung, dass ein Abriss des Stadions alternativlos sei.

2020

Bürgerschaft protestiert

Die Berliner Senatsverwaltung legte im Februar 2020 in einem fast ausschließlich über die ansässigen Sportvereine kommunizierten Online-Beteiligungsverfahren eine Machbarkeitsstudie von 2014 vor. Diese schlägt den Abriss des gesamten Stadions einschließlich Flutlichtmasten und Schuttwall vor. Die Kostenschätzung ging von 240 Baumfällungen aus, das ist mehr als die Hälfte des Bestands.

Die Bürgerschaft protestierte über eine Petition, die in kürzester Zeit über 5.000 Unterschriften erhielt, und gründete die Bürgerinitiative Jahnsportpark. Die BI fordert eine interdisziplinäre Planung des gesamten Sportparks, eine fundierte Prüfung des Um- und Weiterbaus des Stadions sowie den Schutz des Stadtgrüns und der sozial und klimatisch bedeutsamen Sportwiese.

In Folge der Proteste stoppte die Regierungskoalition die für Herbst 2020 vorgesehenen Rodungen und den Abriss. Stattdessen wurde die Durchführung eines Werkstattverfahrens mit Bürgerbeteiligung beschlossen.

2021

Werkstattverfahren

Von Mai bis September 2021 erfolgte unter Federführung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ein interdisziplinäres Werkstattverfahren mit drei Planungsteams, die drei unterschiedliche Aufgaben untersuchten, darunter erstmals den Um- und Weiterbau des bestehenden Stadions (Team 2).

Die Bürgerschaft wurde über eine Verfahrensbegleitende Projektgruppe und öffentliche Diskussionsveranstaltungen beteiligt.

Die Ergebnisse dieses Werkstattverfahrens flossen in die Auslobung des Realisierungswettbewerbs ein.

2021

FC Viktoria Berlin steigt in die 3. Liga auf

Der FC Viktoria Berlin steigt in die 3. Liga auf. Das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion wird Drittligatauglich hergerichtet, wobei die Zuschauerzahl auf 10.000 begrenzt wird.

Die höchste Zuschauerzahl wird mit ca. 4.300 im Spiel gegen den 1. FC Magdeburg erreicht.

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