Jahnsportpark: RESTART JSP – es ist Zeit für einen Plan
RESTART JSP ist das Szenario der Bürgerinitiative Jahnsportpark für eine alternative Entwicklung des Sportparks. Auslöser hierfür sind der begonnene Abriss, der Beschluss des Bebauungsplans 3-87 und die im September anstehenden Haushaltsverhandlungen, in deren Zuge das überdimensionierte Senats-Projekt dringend auf den Prüfstand kommen muss.
RESTART JSP plädiert für eine zukunftsfähigere Entwicklung des Jahnsportparks als die, die sich der Berliner Senat vorstellt:
- näher am Bedarf von Breiten-, Schul- und Vereinssport
- inklusiv in Nutzung und Erschließung
- mit weniger Bodenversiegelung und baulicher Dichte dem Charakter des Parks gemäß
- ohne Kommerz und ohne Ausrichtung auf profitorientierte, außersportliche Events
- deutlich bescheidener, deutlich weniger Ressourcen verbrauchend
- deutlich günstiger und somit zu dem, was sich Berlin leisten kann, besser passend.
RESTART JSP geht von dem aus, was nach dem begonnenen Abriss da ist:
Zuallererst der Jahnsportpark als eminent wichtiger Grün- und Erholungsraum; dann immer noch ein geschichtsträchtiges Stadion, das gut in die Topographie integriert ist, mit seinen gestuften Rängen, einer überdachten Westtribüne und vier zeichenhaften Lichtmasten.
Und: Nach Abriss der Osttribüne besteht die Möglichkeit, das freigewordene Baufeld ungefähr im Volumen des Vorgängerbaus sehr effizient mit einem gestapelten Hallenbau zu nutzen und über das Raumprogramm des Senats hinausgehende Bedarfe des Schul- und Vereinssports unterzubringen.
Also: Nicht das massive Stadion, das das Land Berlin bauen will, nicht die im Park fehlplazierte Multifunktionshalle, keine Tiefgarage, kein Büroturm, wie im gerade verabschiedeten B-Plan vorgesehen!
Stattdessen Hallen für den Breiten-, Schul-, Inklusions- und Vereinssport an einer Stelle, die jetzt als Lücke, als ‚Wunde‘ klafft, mit deren Neubebauung die Versiegelung des Jahnsportparks nicht erhöht würde.
RESTART JSP ist dabei kein konkreter Architekturentwurf, den die BI propagiert. Wir richten uns nicht gegen den prämierten Wettbewerbsentwurf, aber gegen das überzogene Raumprogramm des Wettbewerbs – und gegen die konfrontative Art, mit der der Berliner Senat derzeit sein hochproblematisches Vorhaben durchzusetzen versucht.
RESTART JSP ist ein Szenario, das den beschriebenen Hallenbau anstelle der ehemaligen Osttribüne flächen- und volumenmäßig plausibel und überprüfbar machen will – etwa in der Art von Testentwürfen, wie sie gemacht werden, bevor Architekturwettbewerbe ausgeschrieben werden.
Die konkrete Gestalt des Hallenbaus wäre also in einem Wettbewerb erst noch zu finden!
Wie das Szenario zeigt, können auf der Grundfläche von ca. 98 x 35 Metern zuzüglich der auskragenden Ebenen und vorgelagerten Rampen und in einer maximalen Höhe < 17 m über Geländeniveau die nachfolgend genannten Nutzungen untergebracht werden.
Programm: Ausgehend vom Raumprogramm der ‚Multifunktionshalle‘ werden vorgesehen:
- Eine Vierfeldsporthalle,
- ein Kraft- und Bewegungszentrum,
- eine Dreifeldsporthalle und
- Flächen für das ‚Begegnungszentrum‘.
Das Volumen erlaubt sogar die Anordnung einer weiteren Dreifeldsporthalle.
Diese Hallen mit ihren jeweiligen Umkleiden und Geräteräumen liegen auf zwei Hauptebenen:
Einer ins Gelände eingelassenen unteren Ebene und einem Obergeschoss auf Höhe der Wallkrone des bestehenden Stadions.
Erschließung: Beide Ebenen können über Aufzüge wie über barrierefreie Rampen erschlossen und entfluchtet werden. Es werden also die inklusiven Zielsetzungen erfüllt, die man sich für die ‚Multifunktionshalle‘ gesetzt hat. Die Rampen könnten an der Fassade so zeichenhaft und schon aus der Ferne sichtbar in Szene gesetzt werden, dass es Spaß macht, die Höhendifferenzen gemeinsam, ohne Aufzug zu überwinden und dabei langsam einen Überblick über den Park zu bekommen.
Für die Entfluchtung der oberen Ebene wird der Weg entlang der bestehenden Wallkrone herangezogen: Das Stadion funktioniert weiter; Hallenbau und Stadion gehen eine Symbiose ein.
Auf Geländeniveau kann der Hallenbau an einer Stelle – auch von Fahrzeugen – durchquert werden, um das Stadioninnere zu erschließen.
Freiflächen: Innerhalb des Stadions können die bestehenden Betonstufen als Sitzstufen weiter genutzt werden. Dabei findet stellenweise Entsiegelung statt; das von den breiten Betonvorderkanten der Stufen gefasste Grün wird ergänzt durch Staudenpflanzungen in Segmenten, vor allem am Rand des Stadions. Es ist weiterhin Platz für bis zu 10.000 Sitzplätze.
Im Stadioninneren werden die bewährten Sportflächen angeboten, die schon immer dort anzutreffen waren: Großspielfeld, Laufbahn, Weitsprung etc.
Im Freiraum östlich des Stadions können anstelle der geplanten Tiefgarage bis zu ca. 150 barrierefreie Stellplätze ebenerdig als ‚Parken unter Bäumen‘ realisiert werden, mit zusätzlichen, schattenspendenden Baumpflanzungen, die auch der Raumqualität der Nord-Süd-Durchwegung zugutekommen.
Weiter östlich kann das gewünschte dritte Großspielfeld in unmittelbarer Nähe zu den bestehenden zwei Großspielfeldern angelegt werden.
Mit diesen relativ einfachen Maßnahmen können auch bei den Freiflächen aktuelle Bedarfe erfüllt werden, ohne dass in das landschaftliche Gefüge des Parks eingegriffen werden müsste.
Kosten: Man spart sich den Bau des großen Stadions, dessen Nutzungsperspektive (außer für Kommerzveranstaltungen) ohnehin diffus ist. Man spart sich auch die Versiegelung von Parkfläche mit einer massiven ‚Multifunktionshalle‘ inklusive Tiefgarage und den Büroturm.
Stattdessen realisiert man die Flächen, die für den Breiten-, Schul-, Inklusions- und Vereinssport in Berlin dringend gebraucht werden. Statt 300 Millionen für Stadion, Multifunktionshalle und Büroturm kommt man mit dem Hallenbau auf 40 oder 50 Millionen!
RESTART JSP: Ein sehr einfacher und logischer Ausweg aus einer verfahrenen Situation.
Aus dem Alptraum von Zerstörung, Dreck, Lärm, Beton und Kommerz, den der Berliner Senat hier anrichtet und immer weiter ausbreiten will, bietet RESTART JSP eine Exit-Strategie.
RESTART JSP – gemeinsames Handeln für einen zukunftsfähigen Sportpark!
Dateien zum Download:
- Luftbild von Südwesten (JPG, 4,8 MB)
- Lageplan (JPG, 3,7 MB)
- Ansicht aus dem Stadion (JPG, 1,5 MB)
- Hallenbau von Südosten (JPG, 1,3 MB)
- Ansicht Ost mit Rampenerschließung (JPG, 1 MB)
- Ansicht aus dem Stadion von Westen (JPG, 1,5 MB)
- Überblick von Südwesten (JPG, 3,5 MB)
- Ansicht Südwesten (JPG, 1,5 MB)
- Ansicht von dem Stadion-Rängen (JPG, 2 MB)
- Ansicht von Südosten (JPG, 1 MB)
- Längsschnitt Hallenbau (JPG, 200kB)
- Größenvergleich (JPG, 200kB)
- Schema Grundrisse (PDF, 350kB)
Bei Verwendung geben Sie bitte folgendes Copyright an:
Bürgerinitiative Jahnsportpark
Weitere Ansichten auf Anfrage an
initiative[at]jahnsportpark.de